Autor:  15.08.2010, letztes Update: 30.03.2021
Wertung: 7.0

Test: The Kore Gang: die Invasion der Inner-Irdischen

The Kore Gang - Screenshot
The Kore Gang - Screenshot

Der neugegründete Publisher Pixonauts hat mit The Kore Gang: Invasion der Inner-Irdischen ein Jump and Run für Nintendo Wii veröffentlicht, das eigentlich schon dasselbe Schicksal wie Duke Nukem Forever hätte erleiden können. Wir haben uns das bunte Treiben für euch angesehen, und verraten euch in unserem Review, ob sich das Warten gelohnt hat.

Zugegeben, The Kore Gang ist so weit weg davon, ein Ego-Shooter zu sein, dass der anfängliche Vergleich mit Duke Nukem Forever ein wenig hinkt. Dennoch möchte ich das neue Jump and Run von Pixonauts direkt noch mal mit dem Erwachsenen-Genre vergleichen. Man kann sich das Beste ja für den Schluss aufheben, oder mit der Tür ins Haus fallen. The Kore Gang jedenfalls bietet unumwunden etliche Stunden Spielspaß, und bietet einen roten Faden, der länger ist als so manches First-Person-Game.

Störrische Kamera

Wenn man irgendwo nörgeln wollte, dann an der Genre-typischen Kamera-Einstellung. Zwar bietet The Kore Gang die Möglichkeit, die Kamera mittels Wii-Mote und Z-Trigger frei zu justieren. Aber das hält nur für den Moment vor, solange, bis man sich wieder bewegt hat. Entsprechend sieht man manche Dinge nicht, weil sie vielleicht im toten Winkel verborgen liegen und man von sich aus nicht noch eben den Schwenk herüber gemacht hat. Da man aber in jedem Level Zeeks einsammeln kann und dafür belohnt wird, wenn man „alle“ von ihnen findet, lädt das dazu ein, die Spielabschnitte systematisch zu
durchforsten.

Grundsätzlich ist die Zielgruppe durch die Spielgrafik und die märchenhaft surreale Story im Hintergrund eher an die jüngeren Spieler gerichtet, aber auch Erwachsene können mit The Kore Gang ihre Freude haben – Fans von Jump and Runs sowieso. Wer mag, kann die Menü-Items ausblenden, damit er mehr freies Sichtfeld hat. Eine Übersichtskarte gibt es nicht, aber die ist in den seltensten Fällen nötig, weil man die einzelnen Level nicht ausufernd gestaltet hat, wie man es sonst vielleicht in einem Open-World-Game erwarten
würde.

Die Erde retten

Pixie, ein wenig später dann auch Madboy, und noch eine Weile später der Hund Rex – das sind die Helden, die man bei Pixonauts dazu auserkoren hat, die Erde vor den drei bösen Krank Brüdern zu retten. Diese haben einen Wissenschaftler namens Dr. Samuelson in das Innere der Erde entführt, um ihm das Geheimnis zu entlocken, wo es an die Erdoberfläche geht.
Schon die allerersten Minuten des Videospiels stellen uns diese Geschehnisse in Form animierter Zwischensequenzen dar und selbst eher introvertierte Geister werden sich an einer Stelle zu Beginn ein Schmunzeln nicht verkneifen können. Welchen Aufwand die Krank Brüder betrieben haben, um den Professor zu foltern, nur um zu erfahren, wie man an die Erdoberfläche gelangt – alles nur, damit dieser irgendwann auf die Frage wo denn die Erdoberfläche sei einfach süffisant für den Betrachter, nur kurz den Finger Richtung Decke hebt. Einfältige Wesen müssen diese Krank Brüder sein. Doch danach entwickelt sich eine ziemlich verworrene Geschichte und nacheinander finden die drei Helden im Spiel ihren Weg zueinander, weil sie sich davor auch gar nicht kannten. Zumindest nicht in der Konstellation.

So spielt man sich Level für Level durch die Geschichte, insgesamt 30 Spielabschnitte lang. Von kleinen Wartezeiten beim Nachladen abgesehen, hat man eigentlich immer etwas zu tun. Es wird also nie langweilig, aber auch nie wirklich kompliziert. Ein wenig Eingewöhnung erfordert die Wii-Steuerung mit der Kombo aus Wii-Mote und Nunchuk. Deswegen ist im ersten Level eine Art kleines Tutorial vorgeschaltet. Was wir dann vorfinden ist ein gut sortiertes Potenzial aus der Genre-Landschaft. Es gibt natürlich einige Hüpf-Einlagen, die wegen der wegbrechenden Spielumgebung etwas flotter absolviert werden müssen. Darüber hinaus hat der Roboteranzug, den Pixie findet und mit dem auch Madboy aktiv sein kann, z. B. einen Fangarm integriert, mit dem man entsprechende Haltepunkte ansteuern kann und sich dann von einem zum anderen schwingen muss. Oder aber wir holen als Madboy die Metallfäuste raus und hauen die Gegner platt. Auch eine Art Feuerwaffe gibt es im späteren Verlauf. Immerhin können wir Schneekugeln einsammeln und mit einer Wii-Mote in 90-Grad-Drehung als Abschussarm dann auch wieder auf die Gegner abfeuern.

Die Endgegner, die es in den Spielabschnitten gibt, sind zwar nicht zu anspruchsvoll, um sich gegen sie zur Wehr setzen zu können, doch man muss hier mit fortschreitendem Spielverlauf immer mehr auf Zack sein und Laufen, Springen und Hauen alleine reicht nicht aus, um mit ihnen fertig zu werden.

Dazu kommt, dass wir in vielen Leveln Aufgaben gestellt kriegen. Sei es, dass wir irgendwelche Gegenstände für jemanden finden müssen, der uns wiederum irgendein wichtiges Objekt gibt, das wir zum Weiterkommen unbedingt benötigen. Sei es aber auch, dass wir Schalter umlegen müssen, oder im ersten Drittel des Spiels an einer Stelle Propaganda-Material abschießen dürfen. Dazu erklimmen wir zwei Berge im Level und steuern in der Folge mit der Wii-Mote eine Kanone. Dauerfeuer sei Dank ist auch diese Aufgabe recht human in ihrem Schwierigkeitsgrad angelegt, weil immerhin einige böse fliegende Roboter
versuchen uns das Leben schwer zu machen, während wir an der Kanone stehen.

Fazit: Viel zu entdecken

Das bis hierher Geschilderte spiegelt nur einen Teil des Umfangs von „The Kore Gang: Invasion der Inner-Irdischen“ wieder. Publisher Pixonauts und das Entwicklerstudio Snap Dragon Games haben aber mit diesem Titel ein richtig gutes Jump and Run in drei Dimensionen geschaffen. Farbenfroh ist es, und durchaus abwechslungsreich.

Wenn es nach mir geht, kann sich Pixonauts ruhig Zeit nehmen, wieder eine umfangreiche Geschichte spinnen und dann mit einem zweiten Teil die Fans des ersten wieder zum Schmunzeln bringen. Ich bin dabei!

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